Theseus

Gerade vorgestern sah ich den Film: der Krieg der Götter auf ATV. Sehr gut gemacht die Bilder waren umwerfend. Da mich die Theseus Geschichte immer wieder interessierte und sie immer wieder auftauchte in etlichen Büchern die ich gelesen habe, war ich natürlich neugierig wie diese Geschichte hier erzählt wurde und wie sie interpretiert wurde. Da es ja gerade die Interpretation war, die mich so neugierig gemacht hatte in den vielen Quellen, wo sie vorkamen. Nun diesmal soll es um den Bogen gehen, dessen Ort nur das jungfläuliche Orakel kennt und wenn dieser Bogen in die Hand eines Menschen fallen soll, dann wäre der unbesiegbar oder sowas. Nun was mir in dem Film auffiel traf der unsichtbare Pfeil des Bogens das genaue Ziel, das der Bogenschütze anpeilte. Der Schütze war also Herr über den Bogen der dann seine Befehle ausführt. Ich hatte da offensichtlich etliche Dinge nicht gewusst, daher werde ich mir nochmal die Mythologie anschauen wie sie auf Wikipedia erscheint.

Theseus (mykenisch te-se-u, altgriechisch Θησεύς, neugriechisch Θησέας) war ein legendärer König von Athen. Er ist einer der berühmtesten Helden der griechischen Mythologie. Seine Nachkommen werden als Thesiden bezeichnet. In der Parischen Chronik ist der Beginn seiner mythischen Königsherrschaft in Athen für 1259/58 v. Chr. angegeben.[1]

 

Zeugung

Als der athenische König Aigeus kinderlos blieb, ging er nach Delphi, um das Orakel zu befragen. Er erhielt als Orakelspruch, dass er „das vorstehende Ende eines Weinschlauchs nicht lösen“, d. h. sich nicht betrinken solle, bevor er nicht nach Athen zurückgekehrt sei. Da Aigeus die Weissagung nicht verstand, begab er sich nach Troizen zu dem weisen König Pittheus. Dieser verstand den Orakelspruch und brachte Aigeus dazu, mit einem Mädchen zu schlafen – vermutlich, indem er ihn betrunken machte. Später erfuhr Aigeus, dass das Mädchen Aithra war, die Tochter von Pittheus. Da Aigeus glaubte, dass sie von ihm schwanger sei, versteckte er ein Schwert und ein Paar Sandalen unter einem schweren Stein. Sollte Aithra ein Sohn geboren werden, so solle dieser, wenn er stark genug sei, den Stein zur Seite rollen und mit den deponierten Dingen zu ihm nach Athen kommen. Daraufhin verließ Aigeus Troizen.[2] Theseus galt auch als Sohn des Poseidon.

Kindheit

Aithra war tatsächlich schwanger und gebar einen Sohn. Ob dieser gleich den Namen Theseus erhielt und was er bedeutete, wurde verschieden berichtet. Die, die behaupteten, dass er gleich nach der Geburt so genannt wurde, sagten, der Name leite sich von Thesauros (altgriechisch Θησαυρός = Aufbewahrungsort) her und beziehe sich auf die hinterlegten Dinge. Andere sagten, dass er den Namen erst, als er von Aigeus als sein Sohn anerkannt wurde, erhielt (altgriechisch Θέσις = Adoption). Theseus galt auch als Sohn des Poseidon und sein Name könnte auf seine göttliche Abstammung (altgriechisch Θεός = Gott) hinweisen. Er wurde von seinem Großvater Pittheus erzogen, sein Wächter und Lehrer wurde Konnidas. Wer sein wahrer Vater war, wurde von Aithra und Pittheus geheim gehalten. Als Jugendlicher ging Theseus nach Delphi und opferte, wie damals üblich, einen Teil seiner Haare. Deshalb soll ein Platz dort auch Theseia genannt worden sein. Auch die Tonsur, bei der nur das vordere Haar rasiert wurde, wurde nach Theseus Theseïs genannt.[3] In jungen Jahren nahm Theseus am Argonautenzug und an der kalydonischen Jagd teil.[4]

Der Weg nach Athen

Als Theseus alt genug war, den Stein wegzurollen, den Aigeus bei seiner Geburt an den Strand gelegt hatte, offenbarte ihm Aithra, dass Aigeus sein Vater sei und dass dieser Gegenstände für ihn verborgen habe. Er solle diese als Erkennungszeichen nehmen und über den sicheren Seeweg zu seinem Vater nach Athen reisen. Theseus rollte den Stein zur Seite, nahm Schwert sowie Sandalen und plante, den gefährlichen Landweg zu nehmen. Schließlich hatte er Herakles, seinen Cousin zweiten Grades, zum Vorbild.

Als erstes kam er nach Epidauros und begegnete dem „Keulenträger“ Periphetes. Diesen forderte er zum Ringkampf und tötete ihn. Die Keule des Periphetes war von nun an seine bevorzugte Waffe und Markenzeichen. Am Isthmus von Korinth traf er auf Sinis, den Fichtenbeuger; diesen tötete er, wie auch dieser seine Opfer misshandelte. Perigune, Sinis’ Tochter, rannte zuerst davon, doch als Theseus ihr versprach, sie zu verschonen, kam sie zurück. Mit ihr zeugte er Melanippos. Als Nächstes erwartete den Helden in Krommyon die Wildsau Phaia.[5] Auch diese tötete er ohne Umschweife. An der Grenze zu Megara lauerte der Räuber Skiron den Passanten auf, raubte sie aus und tötete sie. Diesen räumte Theseus ebenfalls aus dem Weg. In Eleusis tötete er Kerkyon.[6] In Erineos bezwang er den Riesen Prokrustes. Bevor er Athen erreichte, ließ er sich am Fluss Kephissos von den Phytalidaiern vom Blutvergießen reinigen.[7]

Mordversuch an Theseus

Am achten Tag des Monats Kronios, der später Hekatombaion genannt wurde, erreichte Theseus Athen. Medea, die von Korinth nach Athen geflohen war, lebte jetzt mit Aigeus zusammen. Sie wollte mit Hilfe ihrer Zauberkünste Aigeus endlich den Kinderwunsch erfüllen. Da sie die Anwesenheit von Theseus fürchtete, überredete sie den König, ihn zu einem Essen einzuladen, um ihn dann mit dem aus dem Geifer des Kerberos gewonnenen Akonit zu vergiften. Als Theseus jedoch das Schwert verwendete, um damit das Fleisch zu schneiden, erkannte Aigeus es wieder und stieß den Becher mit dem Gift um. Medea gelang es anschließend, in Nebel gehüllt, zu fliehen. Vor der Bürgerversammlung erkannte Aigeus offiziell Theseus als seinen Sohn und Nachfolger an. Die Bürger respektierten ihn wegen seines Heldenmuts.[8]

Marathonischer Stier

In der Ebene von Marathon trieb der Marathonische Stier sein Unwesen und versetzte die Bewohner der Tetrapolis in Angst und Schrecken. Einst hatte dieser Stier Androgeos getötet. Aigeus hatte Androgeos, einen Sohn des kretischen Königs Minos, ausgesandt, um den Stier zu töten, da dieser zur Strafe, dass Minos ihn nicht geopfert hatte, mit Raserei geschlagen worden war, daher Unheil anrichtete und viele Menschen tötete. Da Androgeos bei dem Versuch, den Stier zu töten, selbst ums Leben kam, musste Athen zur Vergeltung alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen als Menschenopfer für den Minotauros nach Kreta senden. Theseus fing den Stier ein, führte ihn nach Athen und opferte ihn dem delphischen Apollon.[9]

Minotauros

 

Theseus und Minotauros – Rom, Villa Albani

Als wenig später die Gesandten des kretischen Königs Minos nach Athen kamen, um zum dritten Mal den Tribut von sieben Jünglingen und sieben Jungfrauen aus Athen zu holen, empörten sich die Bürger darüber und Aigeus geriet in Bedrängnis. Theseus meldete sich freiwillig und versprach, diesem Unrecht ein Ende zu setzen, obgleich sein Vater Einwände hatte. Am Prytaneion wurden die Jünglinge und Jungfrauen, die nach Kreta geschickt werden sollten, durch das Los ermittelt. Als sie Apollon geopfert hatten, begaben sie sich an die Küste und opferten Aphrodite Epitragia eine Ziege, die sich sofort in einen Ziegenbock verwandelte. Am sechsten Tag des Monats Munychion stachen sie mit schwarzen Segeln in See. Sollte es Theseus gelingen, die Jugendlichen wieder heil zurückzubringen, so wollte er bei ihrer Rückkehr weiße Segel setzen. Der Steuermann des Schiffs war entweder Phereklos, der Sohn von Amarsyas oder es waren Nausithoos und Phaiax der Navigator.

Nach seiner Ankunft auf Kreta verliebte sich Ariadne in Theseus und half ihm deshalb. Sie gab ihm einen Faden, mit dessen Hilfe er wieder aus dem Labyrinth herausfinden würde, und ein Schwert, mit dem er den Minotaurus erlegen sollte. Es gelang ihm, den Minotauros zu töten und mit Hilfe des Fadens wieder zum Ausgang zu kommen. Die Athener verließen die Insel gemeinsam mit Ariadne und ihrer jüngeren Schwester Phaidra, der späteren Gemahlin von Theseus, und landeten auf Naxos. Hier trennte er sich von Ariadne, zum einen, weil sie Dionysos im Olymp versprochen worden war, zum anderen, weil Theseus sich in Aigle, die Tochter von Panopeus, verliebt hatte. Ariadne soll von Theseus schwanger gewesen sein und später Oenopion und Staphylos geboren haben. Die Reise wurde nach Delos fortgesetzt. Hier stifteten sie das Bild der Aphrodite, das sie von Ariadne erhalten hatten und Theseus führte einen Tanz auf, der seinem Weg durch das Labyrinth entsprach. Auf der Weiterfahrt vergaßen sie wegen der großen Freude über ihre Heimkehr die weißen Segel zu hissen. Als der am Kap Sunion auf die Heimkehrer wartende Aigeus die schwarzen Segel sah, dachte er, sein Sohn sei gefallen, und stürzte sich ins Meer, das nach ihm das Ägäische benannt wurde. Als Theseus in Athen ankam, wurde er mit viel Freude begrüßt und nachdem er seinen Vater begraben hatte, übernahm er die Herrschaft über die Stadt.[10]

Theseus’ Reformen

Pallas und seine Söhne wollten die Situation nutzen, um die Regierung an sich zu reißen. Sie teilten sich in zwei Gruppen – eine marschierte von Sphettos offen gegen die Stadt, während sich die andere bei Gargettos versteckte, um Theseus von der Seite überraschend anzugreifen. Der Bote Leos jedoch verriet Theseus den Plan. Dieser attackierte die im Hinterhalt liegenden Truppen und tötete alle. Der Rest von Pallas’ Armee floh.[11]

Nachdem Theseus seine Herrschaft gefestigt hatte, gestaltete er die Regierung von Attika um. Er überzeugte die umliegenden zwölf Gemeinden, ihre eigene Verwaltung aufzugeben, um alle gemeinsam aus der Hauptstadt Athen zu regieren (Synoikismos des Theseus).[12] Dafür baute er ein Rathaus und ein Verwaltungsgebäude in Athen und stiftete die Panathenäischen und Isthmischen Spiele. Die Vereinigung selbst wurde mit den Synoikia am 16. Hekatombaion gefeiert.[13] Theseus selbst wollte nur noch als Heerführer und Wächter über die Gesetze dienen. Die Regierungsgeschäfte sollten die Bürger übernehmen. Theseus teilte die Bürger in drei Gruppen ein: den Adel, die Bauern und die Handwerker. Der Adel sollte für religiöse Fragen und die Gesetze zuständig sein und den Magistrat stellen. Theseus soll auch Münzen mit dem Abbild eines Stieres geprägt haben. Neben seiner weisen Herrschaft soll er sich auch durch weitere kühne Heldentaten ausgezeichnet haben.[14]

Amazonen

Theseus zog mit Herakles gegen die Amazonen. Nach anderen Überlieferungen soll er eine eigene Expedition ins Schwarze Meer unternommen haben. Ob es zu Kampfhandlungen mit den Amazonen kam oder es nur ein friedliches Treffen gab, wird unterschiedlich überliefert. Jedenfalls verliebte sich Theseus in Antiope oder deren Schwester oder Mutter Hippolyte. Solois, einer von drei Brüdern, die Theseus begleiteten, verliebte sich ebenfalls in Antiope. Da diese Liebe unerwidert blieb, tötete er sich selbst, indem er sich in einen Fluss stürzte. Als Theseus dies erfuhr, erinnerte er sich an einen Orakelspruch, den er einst erhalten hatte: er solle eine Stadt gründen, wenn er ein schlimmes Leid erfahren würde. So gründete er die Stadt Pythopolis am Askaniossee, übergab sie Euneos und Thoas, den Brüdern des Solois und ließ Hermus und andere Gefolgsleute zurück. Den Fluss nannte er nach dem Toten Solois.

Theseus entführte Antiope/Hippolyte nach Athen, heiratete sie und zeugte mit ihr Hippolytos. Die Amazonen verfolgten den Entführer über den Landweg und belagerten die Stadt. Zunächst belauerten sich die Gegner und erst nachdem Theseus Phobos, dem Daimon der Angst, geopfert hatte, kam es zum Kampf. Die Kampfhandlungen dauerten drei Monate an. Schließlich kam es durch Vermittlung von Theseus’ Gattin zum Waffenstillstand. Nach anderer Überlieferung war Antiope/Hippolyte jedoch an Theseus’ Seite kämpfend gefallen. Später heiratete Theseus Phaidra, die jüngere Schwester der Ariadne. Eine Version der Geschichte besagt, dass er vorher Antiope/Hippolyte verstoßen hätte und deshalb die Amazonen bewaffnet auf der Hochzeitfeier erschienen. Sie wurden jedoch alle getötet und Antiope/Hippolyte starb durch die Hand von Herakles. Die weitere Variante besagt, dass Antiope/Hippolyte schon gestorben war, als Theseus Phaidra heiratete. Phaidra wiederum starb durch Selbstmord, nachdem sie ihren Stiefsohn Hippolytos vergeblich begehrt hatte.[15]

Kampf der Kentauren

 

Theseus besiegt den Centauren von Antonio CanovaWien, Kunsthistorisches Museum

Der Lapithenkönig Peirithoos wollte Theseus’ Mut und Stärke auf die Probe stellen und entführte deshalb dessen Rinder aus Marathon. Als Theseus ihm bewaffnet gegenübertrat, waren beide über des Anderen Schönheit und Kühnheit verwundert. Sie legten die Waffen nieder und Theseus sah von einer Bestrafung ab. Stattdessen reichte er Peirithoos die Hand. Sie waren von nun an Freunde und Kampfgefährten.

Als Peirithoos Hippodameia heiratete, waren auch Kentauren unter den Gästen. Als diese vom Wein trunken die Frauen belästigten und auch die Braut entführen wollten, kam es zum Kampf zwischen Lapithen und Kentauren. Theseus, der auch dort war, half seinem Freund und so wurden alle Kentauren getötet. Anschließend feierten sie ein großes Fest. Dieser auch Kentauromachie genannte Kampf wurde in der Antike oft dargestellt, wie zum Beispiel am Parthenon.[16]

Raub der Helena

Als Theseus 50 Jahre alt war, kam er zusammen mit Peirithoos nach Sparta und entführte die damals zwölfjährige Helena aus dem Tempel der Artemis Orthia. Als sie ihren Verfolgern entkommen waren, losten sie darum, wer sie heiraten dürfe, und Theseus gewann. Da sie noch nicht im heiratsfähigen Alter war, brachte Theseus sie zunächst nach Aphidnai und gab sie in die Obhut seiner Mutter Aithra. Eine andere Version der Geschichte besagt, dass Idas und Lynkeus Helena entführten und sie Theseus anvertrauten.

Nun wünschte Peirithoos Persephone, die Gattin des Hades, zu heiraten. Deshalb begleitete Theseus ihn nach Eleusis, wo sich das Tor zur Unterwelt befand.[17] Hades empfing sie und bat die beiden zunächst, auf einem Thron Platz zu nehmen. Doch sobald sie saßen, wurden sie von Schlangenarmen festgehalten. Herakles stieg in die Unterwelt herab und befreite Theseus – Peirithoos blieb zurück.

Menestheus, der Sohn des Peteos, nutzte Theseus’ Abwesenheit aus und bemächtigte sich der Regierung über Attika. Die Dioskuren, die Brüder von Helena, kamen zu ihm und forderten die Herausgabe ihrer Schwester. Da Menestheus den Aufenthaltsort nicht kannte, verwüsteten die Zwillinge das Land. Schließlich verriet nach einer Version des Plutarch Akademos das Versteck, um weiteren Schaden abzuwenden.[18] Nach einer Version des Herodot haben die Dioskuren den Aufenthaltsort der Helena von den Dekeleiern erfahren.[19] Die Brüder eroberten Aphidnai im Sturm, befreiten Helena und nahmen ihrerseits Aithra gefangen.[20] Helena soll von Theseus schwanger gewesen sein und entweder schon in Aphidnai[21] oder später in Argos Iphigenie, die eigentlich als Tochter von Agamemnon und der Klytämnestra gilt, geboren haben. Helena soll Iphigenie an Klytämnestra weitergegeben haben, da diese bereits verheiratet war.[22]

Theseus’ Tod

Als Theseus wieder nach Athen kam, wurde er von Menestheus vertrieben und begab sich deshalb zur Insel Skyros. Entweder forderte er von König Lykomedes dessen Thron oder Unterstützung gegen Menestheus – dies war jedenfalls für Lykomedes Grund genug, Theseus von einem Felsen in den Tod stürzen zu lassen. Er wurde auf der Insel begraben. 476/75 v. Chr. erhielt der Archon Phaidon durch einen Orakelspruch den Auftrag, die Gebeine von Theseus nach Athen zu holen und in Athen gebührend zu bestatten. Kimon eroberte die Insel Skyros und fand den Grabhügel durch einen Adler, der darauf saß und mit seinen Krallen scharrte. Er fand im Boden einen Sarg für einen übergroßen Leichnam. Daneben lagen ein Bronzespeer und ein Schwert. Die Gebeine wurden nach Athen gebracht und im Theseion erneut bestattet.[23]

Bedeutung

Der halbgöttliche Heros Theseus war der ionische (speziell athenische) Hauptheld, den seine Verehrer zu gleichem Glanz wie die Dorer den Herakles zu erheben versuchten, und war insbesondere Repräsentant des volkstümlichen Königtums. Ihm wurde in Athen ein prachtvoller Tempel errichtet. Noch jetzt führt ein bis ins 19. Jahrhundert als christliche Kirche dem Heiligen Georg geweihter, dann als Museum benutzter, kunstgeschichtlich höchst bedeutsamer Tempel in Athen – der Tempel des Hephaistos – den Namen Theseion, wenn auch zu Unrecht.

Die Darstellung des Theseus auf Kunstwerken ähnelt oft sehr der des Herakles, nur wird er stets jugendlich dargestellt, er ist in seiner ganzen Erscheinung schlanker, und die Keule ist weniger wuchtig als die von Herakles. Besonders auf attischen Monumenten (Metopen und Fries des Hephaistostempels in Athen) sind seine Taten oft dargestellt worden.

In einigen Elementen der Sage glaubt eine Reihe von Historikern zudem eine vage Erinnerung an historische Vorgänge erkennen zu können: Dass Athen von Kreta abhängig gewesen sei, dem Minotaurus Menschenopfer habe darbringen müssen und sich dann dank Theseus von der kretischen Vorherrschaft habe befreien können, könnte eventuell auf die Ablösung der minoischen Dominanz im Agäisraum (um 1500 v. Chr.) durch die mykenischen Griechen hinweisen. Gewiss ist dies aber nicht, da die historische Auswertung mündlich überlieferter Sagen stets sehr problematisch ist.

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